Der Stiftendrescher
Die
Geschichte der Dreschmaschinen begann 1786 in Schottland.
Der schottische Maschinenbauingenieur Andrew Meikle baute die erste
brauchbare Dreschmaschine nach dem heute noch angewanden Prinzip des
Schlagleisten- oder Breitdreschers.
Dabei wird das Getreide parallel
zur Dreschtrommel zugeführt und von den Schlagleisten der
schnelldrehenden Trommel aus den Ähren geschlagen.
Etwa 9 jahre später entwickelte der Amerikaner Samuel
Turner den Stiftendrecher, eine Maschine die mit der
Muskelkraft von 2 Männern angetrieben werden konnte.
Das
Dreschprinzip war von der bis dahin bekannten
Dreschtrommel abweichend. Durch eine Übersetzung wurde
die mit Stiften besetzte Trommel auf eine beachtliche
Drehzahl gebracht.
Das Getreide wurde dann im rechten
Winkel zur drehenden Trommel zugeführt.
Die Stifte der drehenden Dreschtrommel schlugen die Körner aus den
Ähren.
Dabei wurde das Stroh in Mitleidenschaft gezogen, es konnte
anschliessend nicht mehr effektiv genutzt werden. Stroh, Spreu und
Körner landeten auf der Erde und mußten anschliessend noch
getrennt werden.
Dies geschah in der Getreidereinigung auch als
Windfege und Windmühle bekannt.
Diese wurden in der Folgezeit mit
den beiden Dreschern zu den, bis über Mitte des vergangenen
Jahrhunderts benutzten, bekannten Dreschmaschinen kombiniert.
Welche Geschichte unser Stiftendrescher hinter sich hat wird wohl
ewig im Dunkel der Geschichte bleiben.
Wahrscheinlich war er
ursprünglich für den Antrieb durch Muskelkraft konzipiert und dann auf
Motorantrieb umgerüstet.
Wir haben ihn im Spessart erworben, dort sollte er zur Rekonstruktion
einer Stiftendreschmaschine benutzt werden.
Nachdem Herr Bilz eine
fertige Maschine erstanden hatte nahm er Abstand vom
Umbauplan, ein Rückbau auf Muskelantrieb wurde wegen der zu
erwartenden hohen Kosten wieder fallen gelassen.
So kam diese gut
erhaltene Teil über ebay in unseren Besitz.