Dieser kleine Deutz ist gespickt mit Besonderheiten und Emotionen. Eine Besonderheit ist zum Beispiel die
Möglichkeit den Sitz umzuhängen um rückwärtige Arbeiten kontrollieren zu können. die ist sehr deutlich in
einem youtube Video zu sehen
So bietet er auch verschiedene Anbaumöglichkeiten für Arbeitsgeräte in verschiedenen Positionen.
Außerdem hat er sein Mähwerk bis in die heutige Zeit gerettet.
Die Vergangenheit ist mir teilweise unbekannt, lediglich hat ihn mir meine Frau 2002 zur Hochzeit geschenkt.
Beim Kauf zeigte er sich von seiner Schokoladenseite, beim Abholen sah man dann auch die andere Seite.
Ist ja nicht schlimm, es sollte ja eine Restauration folgen. Nach der damals vorherrschenden Meinung wurde ein
Erscheinungsbild "VOM FEINSTEN" angestrebt. Es wurden Teile sandgestrahlt und professionell lackiert, das traf
jedoch weder mein Geschmack noch war es finanzierbar. So verschwand der Kleine zerlegt und in Kisten verpackt
in den Ecken eines Gehöfts. Lange Zeit geschah einfach nichts, lediglich wurde der spöttischen Namen "Kistendeutz" kreiert.
Fast alle Träume waren ausgeträumt als wir im Jahre 2016 den Deutz nach Guntersblum verbrachten, aber die
Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt......
So ging es dann 2016 zum zweiten Versuch einer Restauration, auch dieser scheiterte kläglich. Also Deutz zurück nach
Guntersblum und den dritten Versuch ins Auge fassen.
Dieser startete 2019 bei Gunther in Guntersblum. Ja meine Erwartungen waren nach der Leidenszeit eher weniger
hoch.......
......aber es sollte eine angenehme Enttäuschung folgen.
Mit Hartmut und Gunther hatte ich für diese Arbeiten die richtigen Partner gefunden, die mir nicht nur meinen
Deutz richten wollten sondern mich auch in alle Entscheidungen und Arbeiten einbanden, es wurde nichts getan,
was mir als Eigentümer nicht verständlich erklärt wurde und ich damit auch fachliche Informationen für meine
Eigentümerentscheidungen hatte. Ja dies hat Zeit gekostet aber wir arbeiteten ALLE auf das Ergebnis zu.
Mir als handwerklich nicht besonders Talentierten hat das viel gebracht, ich lernte meinen Schlepper besser kennen,
und konnte auch teilweise die Arbeit nach Anleitung selbst durchführen. Dies sind Erlebnisse von denen ich
noch lange zehren werde und kann jeden ermutigen vor einem solchen Schritt nicht zurückzuschrecken.
Bei der anstehenden Vollabnahme beim TÜV standen dann noch kurzfristige Transportprobleme an, die jedoch in der inzwischen
gewohnten Manier von uns Dreien gelöst wurden.
Beim TÜV zeigte sich dann dass sich die vertrauensvolle und ehrliche Zusammenarbeit lohnt und der Kleine bekam
seine Mängelfreitheit bestätigt und das begehrte Gutachten war mir.
Durch die Corona Pandemie gab es bei der Anmeldung dann noch zeitliche Probleme und ein Nummernschild im
falschen Format, aber es war doch der Startschuss für die erste kleine Ausfahrt und der dann erfolgten
größeren Ausfahrt zusammen mit Hartmut und Gunther. Es bereitete mir unbeschreibliche Freude den kleinen Deutz nach
18 Jahren und vielen Widerlichkeiten endlich im Straßenverkehr zu bewegen, insbesondere da es eine tolle Fahrt mit den Akteuren
der erfolgreichen Restauration war.
So stieg der kleine Deutz F1L612 aus der Kiste wie Phönix aus der Asche, alle Probleme die ich mit ihm überstanden hatte
verschwanden in der Bedeutungslosigkeit, es gab ihn nach 18 Jahren wieder wirklich.